Wie sieht noch gleich das korrekte Schreibschrift-Alphabet aus? Oder ein bestimmter Buchstabe? Diese Frage stellt man sich immer wieder, wenn man nicht regelmäßig eine Schreibschrift schreibt.
Damit dir diese Fragen zukünftig schnell beantwortet werden, habe ich dir das passende Alphabet zusammengestellt.
Aber Moment mal. DAS eine Schreibschrift Alphabet gibt es gar nicht…
Inhaltsverzeichnis
Eine Idee, drei Alphabete
Du hast richtig gelesen. Es gibt nicht nur ein (offizielles) Schreibschrift-Alphabet, sondern gleich mehrere. Welches jetzt das richtige, beste, effektivste ist – darüber lässt sich vortrefflich streiten.
Und das haben die Bundesländer in der Vergangenheit natürlich auch ausgiebig getan. Ähnliches gilt übrigens auch für die Schweiz und Österreich. Die Schreibschrift-Empfehlungen waren auch dort im stetigen Wandel.
Deshalb findest du hier nicht nur eine Übersicht, sondern die drei wichtigsten Schreibschrift-Alphabete: Je nach dem, was du brauchst und üben möchtest, lädst du dir das jeweilige Alphabet herunter.
Lateinische Ausgangsschrift (LA)
Die Lateinische Ausgangsschrift wurde aus der Deutschen Normalschrift entwickelt und enthält einige Schlaufen sowie variable Buchstaben-Übergänge.
Ich empfinde die LA als einen Kompromiss aus Ästhetik und Einfachheit.
Vereinfachte Ausgangsschrift (VA)
Bei der Vereinfachten Ausgangsschrift entfielen die meisten Schlaufen zugunsten der Lesbarkeit und Erlernbarkeit.
Optisch näherte sich die VA damit der Druckschrift an. Außerdem werden nahezu alle Buchstaben an der Mittellinie verbunden.
Schulausgangsschrift (SAS)
Die Schulausgangsschrift verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Auch hier ähneln die Buchstaben den Druckbuchstaben.
Gleichzeitig wurden die Bewegungsabläufe vereinfacht, damit diese Schreibschrift schneller und fast parallel zur Druckschrift gelernt werden kann.
Schreibschrift lernen
Möchtest du eine Schreibschrift von Grund auf neu lernen? Dann ist es mit den Alphabeten nicht getan. Lies unbedingt meinen entsprechenden Artikel, um dich der Schreibschrift schrittweise zu nähern.
Noch mehr Alphabete
Wenn man es genau nimmt, ist die Schreibschrift einfach nur eine verbundene Schrift. Sprich: Die Linienführung soll möglichst wenig unterbrochen werden.
Mit dieser Definition wird deutlich, dass es noch unzählige weitere Schreibschrift-Alphabete gibt. Sobald du eines der offiziellen Varianten gelernt hast, kannst du Schreibschriften anderer Künstler adaptieren oder deine eigene Version entwickeln. Letztendlich hat dies auch Einfluss auf deine normale Handschrift.
Eine deutlich komplexere Schreibschrift kann beispielsweise so aussehen, wie die folgende Grafik zeigt.
Dieses Alphabet stammt von Nicole Fally und wurde meinerseits nur in Details verändert.
Ich habe zum Beispiel das große „S“ angepasst, weil ich die gezeigte Variante einfach lieber schreibe. Und genau so, kannst auch du deine eigene Schreibschrift entwickeln.
Die Schreibschrift im Wandel der Zeit
Natürlich gibt es noch viele ältere Variationen unserer Schrift. Wichtig zu erwähnen sind dabei die Deutsche Kurrentschrift, Sütterlin, die Englische Schreibschrift oder die Spencerian Script (USA).
Für die Englische Schreibschrift (Copperplate) habe ich sogar einen praktischen Guide entwickelt. Damit tauchst du noch tiefer in die Schreibschrift ab.
Die Chronologie der (Schreib-) Schriften ist sehr komplex. Möchtest du mehr dazu erfahren, empfehle ich dir, den Artikel von Wolfgang Beinert zu lesen oder einen Blick auf den Stammbaum der Schriften zu werfen.
Fehlt dir eine bestimmte Schrift oder ein Schreibschrift-ABC? Schreib’s in die Kommentare und ich erstelle eine weitere Übersicht.
Kurrent fand ich auch immer spannend und sehr schön anzusehen – kannte ich von meinen Großeltern und deren Eltern
Hallo Silke,
ich schreibe immer wenn ich meine, der Empfänger könnte es lesen, in Kurrent. In der Grundschule hatte ich es im Fach „Schönschreiben“ gelernt. Wir mussten in der Grundschule damals parallel „die lateinische und die deutsche Ausgangsschrift“ lernen, letztere = Sütterlin. In beiden Schriften wurden Diktate geschrieben. Aber meine Lieblingsschrift wurde Kurrent.
Gruß Helmut.
Hallo zusammen, ich mag das Brushletting sehr, auch die Faux Calligraphy. Gelernt habe ich tatsächlich noch die Kurzschrift (Stenografie). Auch heute macht es mir Spaß, kurze Notizen damit zu schreiben. Leider brauche ich meine Handschrift gar nicht mehr. Ich schreibe auch keine Postkarten, Briefe oder Tagebücher. Mir gefällt es sehr, auf der Tastatur zu schreiben oder den Text zu diktieren. Das Brushlettering und seine Verwandten ist für mich ein schönes Hobby und ein Ausgleich. Ich hole mir dazu auch gerne Ideen auf FB oder Insta. Das Experimentieren macht schön neugierig.
Hallo Timo, ich gehöre noch zur Generation die die Lateinische Ausgangsschrift gelernt hat.. Ich habe sogar noch mein Lesebuch von 1968 …..! Ich schreibe seit jeher viel und gerne ( ich führe Tagebuch). Ein ganz wichtiger Punkt für mich ist das ich immer wieder meine eigene Handschrift übe,und dann Elemente von anderen einfüge um sie zu verschönern, aber niemals meine eigen Handschrift verliert . Ein weiterer ganz wichtiger Punkt…. Bittet eure Großeltern und Eltern euch das Alphabet in deren ureigener Handschrift aufzuschreiben es ein so wertvoller Schatz den ihr dann irgendwann in den Händen haltet… Ich habe das bei meinem Vater getan und bin heute sehr glücklich über mein Alphabet. Mein Neffe fragt einmal ob Opa überhaupt schreiben konnte ???? Nun ich hatte die Antwort …..
Ich wünsche dir einen kreativen Tag.
Das ist eine richtig schöne Idee!
Nach dem Handletteringkurs (super!), möchte ich auch meine Handschrift verbessern. Jetzt verstehe ich den Unterschied nicht ganz. Werden die Buchstaben in der Schreibschrift möglichst in einem Zug geschrieben und aneinandergehängt? Beim Brusletteringvwird doch öfter abgesetzt? Zum Beispiel beim kleinen a.
Ja, die Schreibschrift war grundsätzlich dafür gedacht, möglichst flüssig zu schreiben.
Hallo, Timo, toll, dass Du mal die ganzen Schreibschriften, die verschiedenen Generationen gelehrt wurden, hier wieder ins Gedächtnis zurückgerufen hast.
Ich hab damals, 1968, die Lateinische Ausgangsschrift gelernt ! Parallel dazu hatten wir ein Fach „Schönschreiben“ , in dem wir die altdeutsche Schrift, das Sütterlin noch gelernt haben.
Vor einigen Jahren bin ich durch Dich auf das Handlettering und Brushlettering gestoßen, welches ich bis heute mit großer Begeistering praktiziere und ausgebaut habe.
Danke !!!
Ganz liebe Grüße aus der Nähe von Bonn,
Brita Stauf
Dann hast du ja eine super Grundlage für das Hand- und Brushlettering gelernt! 🙂
Liebe Grüße