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Handlettering Papier – Was du wirklich brauchst

Wann brauchst du welches Papier für das Handlettering? Wann gehen deine Stifte kaputt und wann nicht?

Es ist Zeit, das große Mysterium „Handlettering-Papier“ zu lüften.

Du solltest dir auf jeden Fall die Zeit nehmen, diesen Artikel zu lesen, um wirklich Freude am Handlettering haben zu können!

Ist das Papier wirklich wichtig?

Bevor wir uns tiefer in die Materie stürzen, möchte ich einen grundsätzlichen Appell loswerden.

Das Papier ist für deine Handletterings ebenso wichtig wie die Stifte!

Ich erwähne es zwar immer wieder, aber es gerät gern in Vergessenheit. Jeder denkt sofort an Stifte mit unterschiedlichen Eigenschaften für unterschiedliche Zwecke. Aber beim Papier wird genutzt, was gerade da ist.

Damit deine Handletterings in Zukunft so gelingen, wie du es dir vorstellst, habe ich die wichtigsten Fakten rund um das Thema Handlettering Papier für dich zusammengestellt.

Der Stift bestimmt das Material

Für die grundsätzliche Papier Auswahl ist vor allem das eingesetzte Werkzeug entscheidend. In unserem Fall ist das meist ein Stift (oder mehrere).

Die Eigenschaften des Stifts bestimmten das zu nutzende Papier.

Dazu gehört vor allem die Beschaffenheit der Stiftspitze, der Farbauftrag und die Tintenbasis. Zusätzliche Faktoren (zum Beispiel Wasser) beeinflussen die Wahl ebenfalls.

Das Material bestimmt den Stift

Das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt. Hast du bestimmte Materialien, die du beschriften möchtest, gibt es in der Regel passende Stifte dafür. Bezogen auf das Papier ergeben sich ebenfalls unterschiedliche Anforderungen an deine Stifte.

Nachfolgend findest du die wichtigsten Stift-Papier-Kombinationen. Sie helfen dir dabei, deine Handlettering-Projekte sofort zum Erfolg zu führen.

Stift-Papier-Kombinationen

Brushpens

Die wohl wichtigste Frage: Welches Papier eignet sich für Brushpens?

Da die Spitzen von Brushpens sehr empfindlich sind, ist die Wahl der Papiers hier besonders wichtig. Verwendest du das falsches Papier, gehen deine Brushpens sehr schnell kaputt (sie fransen aus).

Unter der Lupe erkennt man, dass Papier aus einzelnen Fasern besteht. Bei „normalem“ Druckerpapier sind diese Fasern relativ grob. Die Fasern deines Brushpens wiederum bleiben dort hängen und fransen aus.

Deshalb solltest du für Brushpens ausschließlich glattes Papier einsetzen.

Glattes Papier reduziert die Gefahr ausfransender Brushpens drastisch! Außerdem verzeiht es eher (Anfänger) Fehler.

Da Brushpens meist relativ viel Farbe abgeben, ist außerdem eine Grammatur (Gewicht des Papiers) von mindestens 80g erforderlich. Ich tendiere sogar eher zu 100g und mehr.

Folgendes Papier erfüllt unsere Anforderungen exzellent (und wird von mir seit Jahren genutzt):

Für Brushpens auf Wasserbasis (das trifft auf 99% der Brushpens zu), ist dieses Papier perfekt geeignet.

Nutz du Stifte auf alkoholbasis, solltest du auf stärkeres Papier zurückgreifen, um ein Durchdrücken der Farbe zu vermeiden. Ich verwende dazu ebenfalls glattes Druckerpapier mit einer Grammatur von 300g.

Ein großer Vorteil von glattem Druckerpapier ist, dass du es auch zum Ausdrucken von Vorlagen, Workbooks oder Lineaturen verwenden kannst.

Filzstifte

Filzstifte sind wesentlich robuster und erfordern nicht zwangsläufig glattes Papier. Mir ist jedoch aufgefallen, dass auch die Spitzen von Filzstiften darunter leiden, auf rauem Papier oder Karton genutzt zu werden.

Durch häufigen Einsatz auf rauem Papier entstehen kleine „Filz-Flocken“ an der Spitze und sie wird ebenso unpräzise wie die eines Brushpens.

Möchtest du langfristig etwas von deinen Filzstifte haben, empfehle ich auch hier den Einsatz von glattem Papier.

Fineliner, Kugelschreiber, Bleistifte

Alle Stifte, die keine flexible Spitze aus empfindlichen Fasern haben, erfordern kein besonders glattes Papier.

Dazu gehören zum Beispiel Fineliner, Bleistifte und Kugelschreiber. Sie funktionieren auch prima auf „normalem“ Druckerpapier, Blöcken und sogar Karton.

Die Spitze ist meist sehr robust und im Zweifel sind die Stifte relativ günstig.

Lackmarker

Die meisten Lackmarker haben eher robuste Spitzen, da sie für dein Einsatz auf verschiedenen Oberflächen konzipiert sind.

Hierbei tritt manchmal sogar der umgekehrte Fall ein: Die Marker haben so robuste Spitzen, dass sie das Papier schnell beschädigen.

Du kannst daher nahezu jedes Papier mit ihnen beschriften – es sollte nur dick genug sein. Eine Grammatur von 100g sind hier schon eher das Minimum!

Weitere Faktoren und Maltechniken

Spannend wird es, wenn zu den eingesetzten Stiften noch weitere Faktoren hinzukommen. Dann widersprechen sich die Empfehlungen zum Teil und es müssen Kompromisse eingegangen werden.

Aquarelle (viel Wasser)

Die Aquarell-Malerei basiert auf dem Einsatz von (viel) Wasser. Einfaches Papier weicht dabei sehr schnell durch und fängt an zu wellen.

Die vermeintliche Lösung: Aquarell-Papier. Doch Obacht – das Papier ist sehr rau!

Damit ist es für den Einsatz von Brushpens in der Regel weniger geeignet. Es lässt die Stiftspitzen sehr schnell ausfransen.

Doch es gibt es zwei Möglichkeiten, dieser Zwickmühle zu entkommen:

  1. Du nutzt sehr dickes, glattes Papier mit einer Grammatur ab 300g. Es fühlt sich damit schon fast an, wie Karton. Diese Lösung empfehle ich auch bei Farbverläufen mit Brushpens, bei denen sehr viel Farbe aufgetragen wird.
  2. Möchtest du wirklich sehr viel Farbe und Wasser auftragen, wirst du auf Aquarell- oder Mixed Media Papier zurückgreifen müssen. Für das Handlettering eignen sich dabei häufig die Rückseiten des Papiers.

Ich verwende dazu beispielsweise folgenden Block:

Die Vorderseite entspricht typischem Aquarellpapier. Die Rückseite hingegen ist wesentlich glatter und schadet deinen Brushpens viel weniger.

Alternativen

Manchmal bekommt man einfach nicht alle Faktoren unter einen Hut: Bestimmtes Papier, mehrere Stifte und Maltechniken.

An dieser Stelle musst du kreativ werden und eventuell auf Alternativen ausweichen. Möchtest du beispielsweise deine Brushpens nicht nutzen, weil das zu beschriftende Papier nicht glatt ist, kannst du auf die Faux Calligraphy zurückgreifen.

Außerdem kannst du den einzigen unempfindlichen Brushpen einsetzen, den ich kenne: Den Crayola Marker. Selbst auf Karton funktionieren diese Stifte …

Letterst du schon relativ lange und hast ein gutes bis sehr gutes Gefühl für deine Stifte, relativiert sich die Gefahr außerdem ein wenig. Denn sauber gesetzte Striche mit dem Brushpen, die nicht gegen die Faserrichtung gehen, schaden dem Stift kaum.

Es ist also auch möglich, etwas raueres Papier vorsichtig mit einem Brushpen zu beschriften.

Handlettering Papiere im Video

Zeit für deine Projekte

Ich hoffe du bist jetzt schlauer, was das Thema Hand- und Brushlettering Papier angeht und weißt genau, welches Papier du für dein nächstes Projekt nutzen wirst.

Solltest du noch Fragen haben, schreib sie einfach in die Kommentare.

Fragen und Antworten zu Handlettering Papier

Welches Papier eignet sich für das Handlettering?

Für das Handlettering eignet sich prinzipiell jedes Papier, solange du deine Buchstaben mit normalen Stiften zeichnest. Brushpens hingegen solltest du nur auf glattem Papier einsetzen, da sie sonst sehr schnell ausfransen.

Welches Papier brauche ich für das Brushlettering?

Für das Brushlettering empfiehlt sich der Einsatz von besonders glattem, gestrichenen Papier. Die empfindlichen Fasern der Brushpens bleiben dort nicht so stark hängen, sodass sie deutlich weniger ausfransen und somit länger halten.

Gibt es ein Handlettering Papier für jeden Stift?

Leider nicht. Je nach Einsatzzweck und Stift musst du bestimmtes Papier verwenden. Möchtest du beispielsweise Aquarell Techniken nutzen, benötigst du Mix Media oder Aquarell Papier.

Kann ich auf normalem Druckerpapier lettern?

Normales Druckerpapier ist in der Regel viel zu rau. Du kannst darauf zwar mit Bleistiften, Finelinern und Filzstiften arbeiten – Brushpens solltest du auf Druckerpapier jedoch nicht einsetzen.

31 Gedanken zu „Handlettering Papier – Was du wirklich brauchst“

  1. Hey Timo, hattest du früher mal das HP LaserJet Premium 32 empfohlen? Glaube, dies hier bei dir gesehen zu haben. warum ist dies nicht mehr so? also falls ich mich überhaupt richtig erinnere… liebe Grüße

    Antworten
  2. Hi,
    bin die Woche auf deinen Blog und Videos gestoßen. Danke für die hilfreichen Artikel.
    Beim Aquarellpapier gibt es übrigens noch das „hot pressed“, das ist super glatt und hat keine Textur. Das würde dir vielleicht beim Lettern zusagen.
    Ich weiß nun auf jeden Fall, worauf ich achten muss, wenn ich’s mal probiere.
    Danke!
    Lana

    Antworten
  3. Hey Timo,

    ich wollte mal fragen wo ich so ein glattes Papier herbekomm zum üben. weil das interessiert mich richtig. und welche notizbücher optimal sind für ein Kalender
    .

    lg Franziska Arnold

    Antworten
  4. Hallo Timo,

    ich bin Hobby Künstlerin und wollte meine kunst mit dem Handlettering kombinieren. Daher meine Frage an dich
    Ich hab einen Künstler Block das Papier ist 120g/m2 und wollte fragen ob das auch für Handlettering geht?

    LG Sabrina

    Antworten
  5. Hallo Timo, ich bin immer noch etwas unschlüssig was das Papier angeht.
    Ich möchte mich gerne mal ans blenden trauen oder auch Aquarell und Lettering kombinieren. Dafür brauche ich ja dickeres glattes Papier. Zur Auswahl steht aktuell das Clairfontaine 300g, das Canson XL Media 300g, das Tombow Bristol 250g oder der Hahnemühle Aquarellkarton satiniert 300g.

    Kannst du mir hier helfen? Danke.

    Antworten
    • Hallo Janine, das Canson Mix Media Papier ist ein super Kompromiss. Es ist aber auch nicht wirklich glatt, nur zur Info. Aber das ist eben der Kompromiss, den man eingehen muss.
      Es hängt auch davon ab wie viel Wasser du später nutzen möchtest.

      Antworten
  6. Hi Timo,
    hast du einen Tipp: ich nutze sehr glattes Papier zum lettern, allerdings verwende ich gern Masking Tape im Bereiche auszusparen und es reißt mir meist das Papier kaputt.
    Würde mich über einen Profitipp von dir freuen damit die Letterings nicht mehr kaputt gehen. 🙂
    Viele Grüße,
    Heike

    Antworten
    • Hallo Heike, meinst du sowas wie Kreppband?
      Ich klebe es vorher immer ein paar mal auf Stoff (Pullover oder Hose), bevor ich es auf das Papier klebe.
      Damit löst es sich später deutlich besser ab und in der Regel ohne, dass das Papier einreißt. 🙂

      Antworten
  7. Hallo Timo,

    ich mache gerade den online-Kurs und habe mir dafür zum Üben einen Oxford touch Block punktkariert gekauft. Funktioniert super und man hat keine Loseblattsammlung.
    Liebe Grüße,
    Steffi

    Antworten
  8. Hallo Timo,

    meine Tochter fängt gerade mit dem Handlettering an und ich habe ihr die Edding 1340 bestellt. Glattes Druckerpapier haben wir. Aber gibt es auch glattes dot grid Papier, das du empfehlen kannst?

    Viele Grüße
    Beate

    Antworten
  9. Hallo Timo,
    Mich würde interessieren ob du schon mal das Papier von Oxford 90g/m3 ausprobiert hast?
    Ich benutze es für Kalligraphie weil die Tinte auf dem Papier nicht ausblutet. Es scheint mir aber auch sehr glatt, sodass es vielleicht auch gut für Brushpens zum Üben geeignet wäre. Solltest du es mal ausprobieren sag mir bitte deine Meinung dazu.
    Schön Grüße
    Kerstin

    Antworten
  10. Hallo. Ich habe ein Buch gekauft und will abpausen. Welches Papier eignet sich besonders gut ? Ich bin überfordert bei den ganzen Angeboten. Liebe Grüsse!

    Antworten
    • Hi Karo, da habe ich leider auch keine Empfehlung, da ich nie mit Transparentpapier arbeite.
      Wenn du ein gutes Papier findest, lass gern eine Rückmeldung hier!
      Liebe Grüße

      Antworten
  11. Hallo Timo,
    ich bin auf der Suche nach einer blanko Klappkarte um sie mit meinen Brushpens zu verschönern. Kannst du mir da etwas empfehlen?
    LG Julia

    Antworten
    • Hi Kerstin, gestrichenes Papier ist deutlich glatter als ungestrichenes. Aber wie gut sich ein Papier wirklich zum Handlettering eignet und wie genau es die Farbe aufnimmt, lässt sich meiner Meinung nach nur durch ausprobieren herausfinden. Deshalb verlinke ich auch immer die Produkte, die ich selbst nutze.

      Antworten
    • Hallo Timo,

      ich habe das Clairefontain Druckerpapier, allerdings kann ich darauf mit den Tombow Brushpens nicht verblenden, weder mit Wassertankpinsel noch mit dem Tombow Blender.

      Welches Papier eignet sich zum Verblenden?

      VG Simone

      Antworten
      • Hallo Simone,

        du könntest das oben genannte Mix Media Papier nutzen.
        Blendings mit viel Wasser klappen auf normalem Papier nicht (oder nur schlecht), da es das Wasser zu schnell aufnimmt.

        Liebe Grüße

        Antworten
  12. Huhu Timo!
    Erst einmal ein großes Lob für deine Seite! Es gibt so viel zu lernen und so toll erklärt! Unglaublich begeistert bin ich ja von dem Lineatur Generator, so eine tolle Sache!
    Ich suche nun aber ein Notizbuch/Block (A4), in dem ich meine Nähprojekte festhalten kann und dessen Seiten ich schön dekorieren möchte. Kannst du mir Angaben nennen, auf die ich dabei achten muss (sind bei Notizbüchern ja meist spärlich vorhanden)? Oder hast du eventuell sogar bestimmte Empfehlungen? Irgendwie mag ich dafür ein richtiges Buch lieber benutzen, als mit Lineatur bedruckte einzelne Blätter.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
    Viele Grüße
    Susann

    Antworten
      • Dankeschön Timo!
        Von Rhodia habe ich nun auch Notizbücher gefunden. Der Sitz der Firma in den Vogesen ist sogar gar nicht so weit weg von meinem Zuhause im Dreiländereck. Ist schon fast regional einkaufen 😉
        Viele Grüße nach Hamburg
        Susann

        Antworten

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