Holzschilder sind tolle Deko-Objekte und werden häufig mit coolen Sprüchen oder Schriftzügen angeboten. Ein solches Schild wollten wir gern in unserem Wohnzimmer haben.
Doch anstatt eins zu kaufen, habe ich mir selbst Gedanken gemacht und ein tolles Holzschild gebastelt und beschriftet. Mit einer länge von 120cm ist es recht groß, du kannst das Ganze natürlich auch in kleinerem Maßstab nachmachen.
Inhaltsverzeichnis
Benötigtes Material
Nachdem ich mir ein paar Bleistiftskizzen gemacht habe, war klar, dass ich als Grundmaterial mindestens zwei Holzplatten und zwei Kanthölzer brauche. An den Rändern der Holzplatten würde ich kleine Einkerbungen einsägen, sodass das gesamte Schild einen individuellen, comic-ähnlichen Stil bekommt.
Der erste Weg führte mich also in den Baumarkt um passendes, nicht zu teures Holz zu kaufen. Außerdem habe ich mir zwei Spraydosen für die Grundierung und Lackierung des Holzes gesucht. In Zukunft würde ich es allerdings (wieder) mit einem Pinsel und flüssiger Farbe lackieren, da es sich auf einer dickeren Lackschicht weitaus besser schreiben lässt.
Meine genaue Material-Liste war schießlich:
- 3 Holzplatten (wovon ich nur 2 gebraucht habe)
- 2 Kanthölzer (wovon ich nur 1 gebraucht habe)
- Eine Packung Schrauben, deren Länge knapp kürzer war als die Dicke von Holzplatte und Kantholz zusammen (25 mm)
- 2 Spraydosen (Grundierung und Mattweiß)
- Einige Pinsel und graue Acrylfarbe für die Beschriftung des Schildes
Los gehts mit den Holzarbeiten
Als erstes habe ich mir die Holzteile so hingelegt, wie ich sie später haben möchte.
Das waren am Ende zwei Holzplatten und zwei Querstreben. Da meine Kanthölzer lang genug waren, habe ich eines der beiden mittig zersägt. Anschließend habe ich sie mit gleichem Seitenabstand positioniert und mir ein paar Bleistiftmarkierungen gesetzt.
Die Holzplatten sollten einen kleinen Abstand in der Mitte haben, damit nachher auch sichtbar ist, dass es sich um einzelne Elemente handelt. Dazu habe ich eine Messkarte zwischen die Hölzer gesteckt, die zufällig die passende Dicke von ca. 1-2 mm hatte.
Danach habe ich die Kanthölzer vorgebohrt, damit sie mir nicht auseinanderbrechen, wenn ich die Schrauben eindrehe. Und schließlich alles verschraubt (4 Schrauben pro Seite).
So ergibt sich bereits ein festes Schild. Nun sollten die charakteristischen Kanten folgen. Mit Bleistift und Lineal habe ich mir das Muster vorgezeichnet. Stets ähnlich in Form und Größe aber dennoch nicht zu gleich. Die Flächen, die abgesägt werden sollen, habe ich zusätzlich schraffiert um später auf jeden Fall richtig zu sägen.
Mit einer Stichsäge habe ich die Kanten dann zurechtgesägt und mit einem kleinen Winkelschleifer die scharfen oder ausgefranzten Kanten geglättet. Du kannst diese Arbeiten natürlich auch per Hand erledigen, wenn du keine entsprechenden Geräte zu Hause hast. Nimm dazu einfach eine Holz-Säge und etwas Schleifpapier.
Zeit für die Lackierung
Da das Schild einen modernen, maritimen Look erhalten sollte, habe ich mich für ein schlichtes Weiß als Untergrund entschieden.
Für die Lackierung habe ich mir eine Grundierung und ein mattes Weiß aus der Dose gekauft. Es war zwar einfach zu verarbeiten (keine dreckigen Pinsel, keine Farbkleckse), hinterließ aber keine glatte Oberfläche. Theoretisch hätte ich das Holz also zwischen mehreren Lackiervorgängen immer wieder abschleifen müssen.
Um diesen Umstand zu vermeiden und eine möglichst glatte Oberfläche zu erhalten, würde ich in Zukunft wieder auf klassischen, weißen Holzlack zurückgreifen. Wenn du das Schild also nachbastelst, ist das meine Empfehlung für dich.
Ich habe das Schild also grundiert, lackiert und trocknen lassen. Anschließend war es fertig für die Beschriftung! Der schönste Teil für uns Handletterer. 😉
Die Beschriftung – Endlich lettern!
Bevor ich angefangen habe, das Holzschild wild zu beschriften, wollte ich testen wie mein gewünschtes Wort „Ankerplatz“ am besten auf das Schild passt. Auch den Beisatz „Home sweet home“ wollte ich gerne vorher ausprobieren.
Um so etwas zu testen, habe ich einen kleinen Trick. Ich mache einfach ein Foto von dem Objekt (möglichst frontal) und benutze das iPad Pro um darauf zu lettern. So kann ich beliebig viele Varianten ausprobieren und sehen, was mir am besten gefällt.
Tipp: Wenn du kein iPad hast, kannst du deine Vorlage auch auf Papier schreiben und anschließend mit geringer Deckkraft über das Foto legen. Das ist natürlich nicht so komfortabel wie mit dem iPad, reicht aber auch um einen Eindruck von deinem späteren Lettering zu bekommen!
Nachdem ich einen passenden Entwurf hatte, habe ich ihn per Bleistift auf das Holzschild übertragen. Mit Hilfe von etwas Krepp-Klebeband habe ich mir ein paar Hilfslinien gezogen. Diese lassen sich nach dem Beschriften schnell und rückstandslos entfernen.
Die Buchstaben habe ich Schritt für Schritt ausgemalt. Ein „echtes“ Brushlettering mit nur einem Zug ist bei dieser Größe und dem Untergrund praktisch nicht möglich. Ich muss zugeben, dass es daher schwieriger war, als ich erwartet hatte.
Nach dem Trocknen habe ich die Buchstaben noch einmal nachgemalt für eine kräftigere Wirkung.
Da ich mich noch nicht entschieden habe, wo das Schild letztendlich angebracht werden soll, habe ich vorerst keine Aufhängung gebaut. Eventuell wird es direkt in anderes Holz geschraubt, oder ich werde noch ein paar versteckte Ösen auf der Rückseite anbringen.
Zeit zum Nachbasteln
Ich hoffe mein kleines How-To hat dir gefallen und du hast schon total Lust ein eigenes Holzschild zu basteln und zu beschriften. Wenn dir meine Anleitung geholfen hat, freue ich mich über eine Rückmeldung in den Kommentaren. Und mich interessiert, was du auf dein Holzschild schreiben würdest. Viel Spaß beim Nachmachen! 🙂
Wow sieht super aus und so eine schöne Schrift. Ich habe so was ähnliches schon mal gesehen, allerdings wurde eine Laserbeschriftung vorgenommen. Auch schön.
Das ist schon echt ein Hingucker geworden. Kann ich mir gut für meinen Balkon vorstellen. Ganz toll. Ich liebe es ja, wenn man verschiedene kreative Dinge verbindet – z. B. Handwerken und Lettern.
Danke für die schöne Idee!
Liebe grüße, Doro.
Hi Timo,
Das Schild, und vor allem das Lettering sieht echt klasse aus! Leider kommt man ja nicht so einfach an „echt gealterte“ Bretter, denn das finde ich noch ein bisschen schöner. Aber nachdem ich in unserem gerade zuende gegangenen Urlaub am Meer kein mir zusagendes Schild gefunden habe, werde ich mir das vielleicht auch mal überlegen selbst zu machen. Vielen Dank für das Tutorial! LG Britta